Chloé, wer bist du und was genau ist ARIS?
Ich bin Präsidentin von ARIS, die Akademische Raumfahrt Initiative Schweiz. Wir sind eine studentisch geführte Organisation, die seit 2017 existiert. Unser Ziel ist es, reale und praxisnahe Raumfahrtprojekte zu entwickeln – von Raketen über Satelliten bis hin zu autonomen Robotiksystemen. Heute sind wir eine der grössten und aktivsten studentischen Engineering-Initiativen in der Schweiz und in Europa.
Warum wurde ARIS gegründet?
Die Raumfahrt ist für viele Studierende ein faszinierendes Feld, aber im Studium oft nur theoretisch greifbar. Deshalb haben wir ARIS gegründet – als Plattform, auf der man eigene Ideen in echten Projekten umsetzen kann. Anders als bei klassischen Praktika arbeiten unsere Mitglieder von Anfang bis Ende an komplexen Systemen. Unser Motto „Space to grow“ bringt das gut auf den Punkt: Wir schaffen Raum zum persönlichen, fachlichen und unternehmerischen Wachsen.
„Wir wollen Raumfahrt greifbar machen in dem wir mit echten Projekten wachsen“
Was motiviert die Studierenden bei ARIS?
Ganz klar: die Leidenschaft für Raumfahrt und Technik – aber auch der Wunsch,wirklich etwas zu bewegen. Bei uns geht es nicht nur um Begeisterung, sondern um konkrete Umsetzung. Wir designen, bauen, testen – und manchmal scheitern wir auch. Diese Verantwortung für ein reales Projekt ist enorm motivierend. Viele Teammitglieder investieren 25 Stunden pro Woche oder mehr – und das freiwillig neben dem Studium. Besonders intensiv wird es natürlich vor einem Raketenstart.
Wie gross ist ARIS inzwischen?
Seit unserer Gründung sind wir stark gewachsen. Heute haben wir über 800 registrierte Mitglieder, von denen rund 250 aktiv an unseren Projekten mitarbeiten. Unsere Teams sind interdisziplinär aufgestellt – von Antriebstechnik über Elektronik und Software bis hin zu Business Developmentund Public Relations.
Wer sind eure Partner?
Unsere Mitglieder kommen von fünf Partnerhochschulen: ETH Zürich, ZHAW, OST,HSLU und UZH. Etwa 80 % unserer aktiven Mitglieder studieren an der ETH, aber wir sehen ein zunehmendes Interesse aus anderen Disziplinen – besonders im Bereich Business und Entrepreneurship. Raumfahrt wird zunehmend als Innovationstreiber gesehen – das merken wir auch an der wachsenden Vielfalt in unseren Teams. Neben den Hochschulen arbeiten wir mit einer Vielzahl an Industriepartnerinnen und -partnern zusammen. Von ihnen erhalten wir nicht nur grosszügige Sponsorings, sondern auch wertvolles Expertenwissen und technologische Unterstützung. Dafür sind wir enorm dankbar. Diese Partnerschaften ermöglichen es uns, Projekte auf einem professionellen Niveau umzusetzen und gleichzeitig eine Brücke zwischen Studium und Industrie zuschlagen.
Welche Wirkung hat ARIS über die Projekte hinaus?
Viele unserer ehemaligen Mitglieder arbeiten inzwischen in der Raumfahrtbranche– etwa bei NASA, JPL, SpaceX, Rocket Lab, Isar Aerospace oder Beyond Gravity. Einige haben sogar eigene Start-ups gegründet, oft direkt aus ARIS-Projekten heraus. Besonders stolz sind wir auf Rabea Rogge – sie war Teil von ARIS und flog 2026 als erste „ARIStronautin“ ins All. Das zeigt sehr eindrücklich, wieweit studentisches Engagement führen kann.
Was erhoffst du dir von einer intensiveren Zusammenarbeit mit der ZHAW?
Die ZHAW ist eine sehr praxisorientierte Hochschule mit engagierten Studierenden, die perfekt zu unserem Ansatz passen. Ich sehe viel Potenzial in einer engeren Zusammenarbeit – sei es durch gemeinsame Projekte, Workshops oder durch den Austausch zwischen studentischen Vereinen. Auch eine stärkere Präsenz von ARIS an weiteren Standorten, wie Winterthur oder Zürich, wäre ein grosser Mehrwert. So könnten wir noch mehr Studierende erreichen, interdisziplinäreTeams bilden und das Netzwerk von ARIS schweizweit weiter stärken. Raumfahrtlebt von Kollaboration – und genau das wollen wir auch hier fördern.
Sehr interessant - danke für die Einblicke, Chloé!

Wenn du mehr über ARIS erfahren und/oder dich engagieren möchtest, schau doch auf der Website von ARIS vorbei.